fandom-observer-1-83_h500Ich habe eine Seite entdeckt, die sich mit alten Fanzines befasst. http://fanzine.sf-fan.com/

Was ist aber nun ein Fanzine?

Fanzine setzt sich aus Fan und Magazine zusammen, es sind also nicht-professionelle Veröffentlichungen.

In den Zeiten vor dem Internet, lang, lang ist es her, waren Fanzines neben Cons (=Conventions = Fantreffen) und Telefon, die einzige Art, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Einige Fanzines wurden nur von einer Person hergestellt, hinter anderen stand ein kompletter Club. In der Vor-Kopierer-Zeit, wurden die Publikationen oftmals im Umdruck-Verfahren produziert. Großer Aufwand stand einer geringen Auflage gegenüber. Und das ganze wurde privat finanziert. Fanzines gab es oft im Austauschverfahren, schickt du mir deins, schick ich dir meins.

Später wurde dann kopiert und sogar im Klein-Offset gedruckt.

Einige hatten nur wenige Ausgaben, bis der Elan nachließ. Einige Fanzines liefen sehr lange, stellenweise bis in die heutige Zeit. Die Andromeda Nachrichten des Science Fiction Club Deutschland (SFCD) feiern nächstes Jahr 40 jähriges Jubiläum, wobei es auch hier schon eine „kleine Schwester“ gibt, das Online-Magazine androXine.

Doch nicht nur die SF-Szene hat Fanzines, auch die Punks z.B. waren fleissig und haben über ihre Musik und Lebensart geschrieben.

Worüber haben aber SF-Fans nun geschrieben? Wichtig waren Buchbesprechungen, Kritiken aktueller Ausgaben der Heftromanserien oder Berichte von Cons. Dazu kamen oftmals, gerade bei den Egozines, den Fanzines, die nur von einer Person gemacht wurde, Erzählungen aus dem täglichen Leben. Im Prinzip sind diese Fanzines die Vorläufer der Blogs im Internet. Es gab auch schon eine Kommentarfunktion in Form von Leserbriefen, die dann in den nächsten Ausgaben abgedruckt wurden. So kamen oftmals Diskussionen in Gang, allerdings dauerte das Hin und Her entsprechend länger durch die Produktion und den Postweg.

Diese Kleinode der Vergangenheit gilt es zu bewahren. Offizielle Bibliotheken und Sammlungen nehmen Fanzines nicht war, aber sie sind ein Stück des Fandoms. Mittlerweile gibt es eine Initiative, die diese alten Schätze bewahren möchte, zumindestens digital: Die Fanzines werden eingescannt. Das Projekt nent sich DSF³A . DSF³A ist das »Deutsche Science Fiction & Fantasy Fanzine Archiv«. Ein Erläuterung dazu gibt es z.B. hier .

http://fanzine.sf-fan.com/ ist für Ältere ein Aha-Erlebnis, für jüngere die Chance zu schauen, was früher so los war. Ein regelmäßiger Blick auf die Seite scheint sich zu lohnen.

Von Ralf

Ein Gedanke zu “Alte Fanzines”

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