Auch die Veranstalter des Mera Luna (13. und 14.08.2011 in Hildesheim) machen das, was viele andere Festival-Organisatoren sich in den letzten zwei Jahren angewöhnt haben: Sie bestätigen schon frühzeitig Künstler und Bands, die auftreten werden. War für das Mera Luna oftmals bis kurz vor knapp noch nicht mal der eine oder andere Headliner bekannt, so kennen wir in diesem Jahr schon gut ein Drittel des Line-Ups. Folgende neue Bands und Künstler sind mit dabei:
Apocalyptica, Tanzwut, Coppelius, Teufel, My Dying Bride, Tiamat, Equilibrium, Nachtmahr, Blind Passenger und Fetisch:Mensch. Vor allem Blind Passenger (ohne „s“) ist eine gelungene Überraschung. Nik Page läßt in einem Solo-Projekt als Blinder Passagier die alten Zeiten aufleben. Mal sehen, ob ihm das gelingt. Der Teufel ist auch solo zu sehen und mit seine neu firmierten Besetzung von Tanzwut. Oswald Henke ist mit dem Projekt Fetisch:Mensch am Start und Apocalyktica werden wieder auf ihre Weise die Bühne rocken.



Apocalyptica
Die aus Finnland stammende, orchestrale Rockband Apocalyptica hat seit ihrer Gründung im Jahr 1993 sieben Studioalben veröffentlicht. Drei Jahre nach „Worlds Collide“ veröffentlichte die finnische Band ihr siebtes Studioalbum „7th Symphony“. Mit der Sommertournee 2010 durch Europa und die USA wurde für 7th Symphony die Bühne bereitet: Apocalypticas eklektischstes und inspiriertestes Album, das gleichermaßen mit wunderschönen Melodien und kraftvollen, bombastischen Rhythmen prunkt. „Wir haben in dieses Werk wirklich harte Arbeit investiert und hatten dabei jede Menge Spaß“, erklärte Eicca Toppinen. Den Beweis treten sie beim M’era Luna im August an.

Blind Passenger
An den Blind Passengers kommt wohl niemand vorbei, der sich die Mühe macht nach den Deutschen Wurzeln des Synth-Pop zu suchen. 1987 in der DDR gegründet, breitete sich das Elektronische Evangelium nach der Wiedervereinigung schnell auch im Westen der Republik aus. Nach dem Split in 2005 ist Nik Page nun zurück um als BLIND PASSENGER ohne Plural-S, dafür aber mit Taschen voll neuer Songs, den Faden dort aufzunehmen, wo man ihn vor fünf Jahren fallen ließ.

Coppelius
Wenn man Coppelius etwas nicht nachsagen kann, dann ist das wohl Stillosigkeit. Sechs Typen in gar vortrefflicher Gewandung des ausgehenden 18. Jahrhunderts haben klassische Instrumente wie Cello, Klarinette und Pauke beim Schlawickel und zelebrieren ihre Ursprungsdekade in vollen Zügen. Dekadenz, Stil, Wahnsinn, alles verquickt in einem Potpourri der guten Laune. Coppelius – bringing back the „Punk“ in „Steampunk“.

Equilibrium
Eigentlich war geplant, die Band nach dem ersten Gig sofort wieder aufzulösen. Und nun feiert die Band nach mehreren Besetzungswechseln, dieses Jahr stolz ihr 10jähriges Bestehen. Und auch musikalisch lässt Equilibrium sich nicht aufhalten, sie wandern zwischen Pagan- und Epic Metal ohne Anzeichen aufkommen zu lassen, dass ein Ende in Sicht sei.

Fetisch:Mensch
Fetisch:Mensch ist ein neues Bandprojekt von und mit Oswald Henke, der u. A. auch schon kreativer Kopf von Goethes Erben war. Ihre Musik sehen sie selbst im klanglichen Spannungsfeld zwischen Düsterrock im HIM-Zuschnitt und elektronischer Energie á la Juno Reactor. Der Zugang sowie der Umgang mit der Musik im Allgemeinen spielt für Fetisch:Mensch eine zentrale Rolle, sodass sie ihre eigene Musik nur selten veröffentlichen, sondern lieber live spielen, um ihr das Besondere zu bewahren.

My Dying Bride
My Dying Bride sind Pioniere des Doom Metals. 1990 in England gegründet, war der Stil der Band anfänglich noch stark am Death Metal orientiert. Mit der Zeit wurde ihre Musik allerdings langsamer und nachdenklicher. Die Aggressivität wich der Leidenschaft zum Doom Metal. Ihr Stil ist allein deshalb unverwechselbar, weil sie als eine der seltenen Bands eine Violinistin mit in ihre Musik einbringen.

Nachtmahr
Als ob L’ame Immortelle allein nicht schon ein Fulltime-Job wären, stürzte sich Thomas Rainer 2007 kopfüber in das Projekt Nachtmahr um, laut Homepage, entweder „Weltmacht oder Niedergang“ zu erringen. Ob er das mit seiner Vision von Industrial-Techno geschafft hat, muss jeder für sich entscheiden. Fakt ist jedoch, dass Nachtmahr eine stetig wachsende Fanschar sein eigen nennen darf und das frisch erschienene Album Semper Fidelis wird dem höchst wahrscheinlich keinen Abriss tun.

Tanzwut
Energiegeladene Musik zwischen Industrial, Rock und historischen Notationen, ein geschickt ausgearbeitetes Bühnenbild, selbst entworfene Live-Outfits, einzigartige Instrumente und eine fantastische Choreografie sind die Zutaten für die schweißtreibenden Tanzwut-Shows, die neben dem musikalischem Genuss auch einen Hauch mittelalterlicher Ekstase
versprühen.

Teufel
Teufel – Sänger und Dudelsackspieler bei der Band Tanzwut und Ex-Mitglied von Corvus Corax – hat am 17. September 2010 sein erstes Album unter dem Namen „Teufel“ mit dem Titel „Absinth“ als bittersüßes Gift in die Blutbahnen und Gehirne seiner Anhänger befördert. Es flossen viele Erfahrungen,Erlebnisse und Eindrücke der letzten Jahre in seine Musik ein. Dabei folgte er seinem Stil,dem Mittelalter-Industrial-Rock mit Dudelsäcken, harten Gitarren, Maschinensounds und treibenden Beats und ausnahmslos deutschen Texten.

Tiamat
„Beständigkeit“ ist wohl eines der Worte, mit denen man das Schaffen von Tiamat beschreiben kann. Seit mehr als 20 Jahren halten die vier Schweden das Gothic Metal-Banner hoch und schaffen somit eine Konstante, auf die die Fans von dunklen, verzerrten Gitarren bauen können. Und dazu gehört natürlich auch ein Besuch auf dem M’era Luna.

Hier das komplette bisherige Line-Up:
Within Temptation, ASP, Apocalyptica, Tanzwut, My Dying Bride, End Of Green, Mono Inc., Tiamat, Equilibrium, Nachtmahr, Coppelius, The Beauty Of Gemina, Fetisch:Mensch, Teufel, Blind Passenger

Von Ralf

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