Dem Atlantis-Verlag ist es zu verdanken, dass diese Erzählung dem deutschen Leser zugänglich wird. Auf knapp 150 Seiten beschreibt Ursula LeGuin die Reise eines Generationen-Raumschiffs. Die sechste Generation der Menschen soll bald das Ziel, einen hoffentlich wirklich erdähnlichen Planeten, erreichen. Sie schildert das Zusammenleben der verschiedenen Gruppen und die dabei entstehenden Probleme. Die Nuller-Generation, das sind die, die noch die Erde kannten, die also beim Start dabei waren, ist ausgestorben. Nur noch die Nachkommen leben und arbeiten an Bord. Mit jeder neuen Generation verändert sich die Menschen und damit auch das soziale Miteinander. Regeln, die auf der Erde galten, sind nun antiquiert. Die irdischen Zwänge sind beinahe nicht mehr bekannt. Doch es gibt neue. Da man in einem Raumschiff lebt und alles recycelt werden muss, gibt es keine Verschwendung. Besitz ist nicht mehr das, was wir kennen. Aber Anarchie darf auch nicht aufkommen, denn das Leben aller hängt davon ab, dass jeder einzelne einen guten Job macht. Ursula K. LeGuin gelingt es, auf wenigen Seiten, eine glaubhafte Welt aufzubauen. Alles ist schlüssig und glaubhaft. Sie zeigt eine neue Gesellschaftsform, die aber noch nicht von allen akzeptiert werden kann. Die Menschen müssen sich trennen, denn einige wollen auf dem Planeten bleiben und diesen kolonisieren, obwohl er doch nicht das gelobte Land oder gar ein Paradies ist. Die auf dem Schiff geborenen jedoch ziehen weiter, da sie sich ein Leben auf einem Planeten nicht vorstellen können… Absolut lesenswert. Die broschierte Ausgabe und das eBook kann über die bekannten Quellen bezogen werden. Die gebundene Ausgabe gibt es ausschließlich beim Verlag.