Einmal ein ganz anderes Thema. Unser alte Bredemeijer Teekanne ist nach 12 Jahren in den Ruhestand getreten. Das ist für solche ine Kanne noch kein Alter, doch diese ist mehrfach unsachgemäß behandelt worden (auf gut deutsch: Das Teil ist den Kindern, als sie noch jünger waren, aus der Hand gefallen). Das hält auch so ein Qualitätsprodukt nicht aus.
Zuerst einmal reden wir von „richtigem“ Tee, also sogenannten Schwarztee, den wir Ostfriesen den ganzen Tag über konsumieren können. Schwarztee ist der einzig wahre Tee und weil die Ostfriesen soviel davon trinken, gibt es die „Ostfriesenmischung“. Die Trendtees wie der grüne Tee oder irgendwelche seltsam aromatisierten Sorten mögen auch gut schmecken, doch der echte Ostfriese macht einen Bogen um diese Getränke.
Der Tee kommt auch nicht in Teebeuteln daher, sondern wird als loser Tee zubereitet.
Für solche einen Teegenuß müssen auch besondere Utensilien benutzt werden und besondere Vorgehensweisen.
Zuerst einmal muss die richtige Kanne benutzt werden. Hier waren früher Pozellankannen im Einsatz, die auf Stövchen gestellt worden sind, damit der Tee lange heiß bleibt. Doch die Neuzeit brachte auch neue Kannen, so die schon oben genannten Kannen der Firma Bredemeijer. Diese sind meist doppelwandig und gibt es in verschiedenen Größen.
Vor Benutzung wird die Kanne mit heißem Wasser gefüllt. Dadurch speichert die Kanne Wärme. Ganz wichtig ist auch, dass die Kannen nach Gebrauch nur ausgespült werden. Dabei darf kein Reiniger benutzt werden. Der größte Frevel wäre es, die Kanne in eine Spülmaschine zu stecken!
Durch das Ausspülen wird die Kanne sauber, aber sie entwickelt die sogenannte „Patina“. Der Tee setzt sich in der Kanne fest. Das ist gut für das Aroma.
So sieht eine Kanne nach regelmäßigem Gebrauch dann aus:
Eine neue Kanne hat diese Patina natürlcih noch nicht und muss diese erst entwickeln. So sieht eine neue Kanne von innen aus:
Bei der Gelegenheit haben wir uns auch für ein größeres Modell entschieden. Diese Kanne fasst nun 1,5 Liter, unsere alte hatte nur ein Volumen von 1,2 Liter.
Nun muss der lose Tee noch in die Kanne. Also erst das heisse Wasser ausgiessen und einen Filter einsetzen. Hier gibt es verschiedenste Sorten: Stofffilter und Papiereinmalfilter und Dauerfilter. Wir haben bisher die Einmalfilter aus Papier verwendet. Doch da die Kanne größer geworden ist und mehr Tee hinein muss, wurden uns diese zu klein. (Zur Info: Auf 1,5 Liter kommen bei uns nun fünf Teeschaufeln Tee…). Doch auch hier gibt es eine tolle Lösung: Passend zu den Kannen gibt es Metall-Dauerfilter. Der Tee „klumpt“ hier nicht zusammen, sondern kann sich entfalten und der Deckel der Kanne passt haargenau wieder auf den Filtereinsatz. So kühlt der Tee nicht aus.
Und so sieht das Ganze mit Deckel aus:
Der Tee muss nun 3-5 Minuten ziehen. Der Filter kommt dann raus. Das ist wichtig, sonst zieht der Tee nach und wird bitter. Den richtigen Tee zu finden, ist nicht ganz einfach. Es kommt nämlich auf das Wasser vor Ort an, wie der Tee schmeckt. (Puristen verwenden Regenwasser). Also muss ein Weile probiert werden, bis die richtige Teesorte gefunden ist.
Wir Ostfriesen trinken den Tee übrigens mit Kandis und Sahne, aber das mag dann Geschmackssache sein…