Es gibt ein neues Projekt im PERRYVERSUM. Die Abenteuer des unsterblichen Helden sind bei CROSSCULT als Comic erschienen. Dies ist ja nicht der erste Anlauf, PERRY RHODAN in dieser Form herauszubringen. Bereits in den 60er Jahren gab es Comics mit den Abenteuern von PERRY RHODAN und Co. Diese verschiedenen Adaptionen unterschieden sich im Stil der Zeichnungen und auch in der Nähe zur eigentlichen Romanheftserie. Nach den eher realistischen Geschichten, die sich nahe an der Serie orientierten, kamen die poppigen teilweise experimentellen Hefte mit Geschichten, die nicht in den Kanon der Hefte passten. Altstaetter versuchte sich an der Serie und scheiterte und das ambitionierte Projekt der Alligatorfarm wurde leider auch eingestellt. Geblieben ist Kai Hirdt, der die Story zu dieser neuen Nummer 1 geschrieben hat. Diese Story wurde vom italienischen Zeichner Marco Catiello und von Michael Atiyeh (Farbe) umgesetzt.
Die Story spielt auf dem Fernraumschiff SOL zur Zeit der Aphilie (Band 700ff der Originalserie) Die 10.000 Menschen und Ausserirdische an Bord wissen nicht, wo sie sich befinden. Dann wird eine fremde astronomische Raumstation entdeckt und man gerät zwischen die Fronten eines erbitterten Kampfes.
Die Geschichte ist zugegeben recht einfach gestrickt, aber in sich strukturiert und bietet Spannungspotential. Zeichnungen, Colorierung und Lettering wissen zu gefallen. Es gibt ein paar kleine Fehler (Der Haluter Icho Tolot hat mal 3 mal 4 Finger) und auf der letzten Seite werden zwei Personen verwechselt. Aber das ist alles nicht gravierend.
Über die Darstellung der Figuren – vor allem vom Mausbiber Gucky und von Icho Tolot – mag man verschiedener Meinung sein, doch sie sind durchdacht und passen.
Wo liegt dann eigentlich das Problem mit PERRY RHODAN-Comics oder besser: Welche Herausforderungen hat man sich zu stellen? Die Definition der Zielgruppe ist sicher eine. Sind es die Leser der Romanserie? Die sind anspruchsvoll und kennen meist die mehr als 2800 Hefte. Diese Leser gehören zur älteren Generation. Oder möchte man neue Leser ansprechen, die von der Serie gehört haben, aber nicht die Romane zur Gänze oder gar nicht kennen. Eine andere Zielgruppe sind die Leser phantastischer Comics. All diese Menschen haben einen unterschiedlichen Background und verschiedene Erwartungen, die mit einem Produkt sicherlich nicht befriedigt werden können. Also müssen die Herausgeber sich entscheiden. Der neue Perry Rhodan Comic orientiert sich nah an der Serie. Die SOL ist dafür das Indiz. Man hat sich kein neues Raumschiff ausgedacht.
Für Sammler soll Hardcover-Bände mit jeweils drei Heften geben.
Für die Kürze der Geschichte ist ein Erscheinungsabstand von zwei Monaten meiner Ansicht etwas zu lang. Aber vielleicht wird er bei Erfolg ja verkürzt. Erfolg ist dieser neuen Ausgabe auf jeden Fall zu gönnen.