Kein RaumhelmKein Raumhelm an der Bar! Neues aus der Asimov-Kellerbar. Von Klaus Marion. BoD 2014

Klaus Marion legt mit diesem Buch nach „Geschichten aus der Asimov-Kellerbar“ den zweiten Band seiner Science Fiction-Satiren vor. Wer diese Kneipe noch nicht kennt, hat wirklich etwas verpasst. Leider kann er sie nie besuchen und wenn, dann nur virtuell. Die Asimov-Kellerbar ist fiktiv. Aber sehr lebendig! Denn viele reale Figuren besuchen sie regelmäßig auf ein Guinness, einen Whisky oder auf einen der dort kreierten Cocktails. Diese verschuldet der Wirt Rudolf „Rudi“ Gerstner. Autoren und Fans gehen in der Bar ein und aus. Auch trifft sich der SFCD-Vorstand regelmäßig zu seinen Versammlungen und auch Klaus N. Frick lädt die PERRY RHODAN-Autoren dorthin zur Konferenz ein.

Die Kellerbar hat zwei Stammgaste: Den  ewig erfolglosen Nachwuchsautoren Frank Aussenstein, der auf seiner alten Schreibmaschine versucht, DEN SF-Roman zu schreiben und den bildenden Künstler Christian Holl. Er gestaltet an der Rückwand ein Gemälde und wird nie fertig werden. Denn solange er daran arbeitet, genießt er den Vorzug von Freigetränken…

Klaus Marion beleuchtet die der Allgemeinheit unbekannte – und vielleicht auch unheimliche – Szene der SF-Schaffenden und der Fans bzw. des Fandoms. Wichtige Fragen, wie man z.B.  einen SF-Club gründet oder eine Convention veranstaltet, werden hier beantwortet.

Doch neben diesen Satiren weist das Buch zwei Besonderheiten auf. Klaus Marion bespricht das Cambridge Companion to Science Fiction. Sehr ausführlich geht er auf die Besonderheiten dieser englischen Ausgabe ein. Er stellt die Unterschiede zwischen deutschen, amerikanischen und eben englischen Bearbeitung des Thema dar. Leider gibt es das Buch bislang nur auf englisch…

Ein weiteres Highlight ist ein von ihm übersetzter Vortrag von John Varley. Auch dieser ist sehr lesenswert.

Ein Nachwort von Horst Hoffmann rundet das Buch schließlich ab.

Wieder einmal ist es Klaus Marion gelungen, mit spitzer Feder die Eigenarten des deutschen SF-Fandoms zu beschreiben. Seien Satiren dringen bis zum eigentlichen Kern vor und graben die Quintessenz aus. Manchmal kann man laut lachen, manchmal schmunzeln und bisweilen erschrickt man sich. Doch bei aller Satire wird der Autor nie verletzend. Nein, denn er ist ja selbst ein Fan … und Autor.

Ein schönes Buch, das man gerne zwischendurch immer wieder zur Hand nimmt. Auch – oder gerade, wenn man immer mal wieder selbst namentlich vorkommt.

Die Kellerbar ist auch unter http://www.asimov-kellerbar.de  und bei facebook zu erreichen.

Von Ralf

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