Der Verlobte – Vom Heucheln und Meucheln von Christine Sylvester. Sutton Krimi. Sutton-Verlag. 2011. ISBN: 978-3-86680-757-0

Der Krimi beginnt klassisch mit einem Familientreffen, an dem Tillmann Förster erstmalig die Verwandten seiner neuen Freundin Lilly kennenlernen soll. Wie in einem englischen Kriminalfilm gibt es den großväterlichen Patriarchen nebst Gattin und eine Vielzahl von weiteren engeren Verwandten. Es treten natürlich auch die alkoholsüchtige Mutter, die demente Großmutter und der missratene Neffe auf.
Andeutungen werden gemacht über eine Entführung des Neffen Ludger, der nach einer misslungenen Lösegeldübergabe vor zehn Jahren spurlos verschwunden ist. Für ihn wird immer noch an der Tafel eingedeckt.
Dann beginnt das Grauen. Eine Enkelin wird erwürgt, ein weiteres Familienmitglied ertrinkt in der Badewanne und Fritz verunglückt bei einem Autounfall als er seine Frau abholen will.

Mysteriöse Briefe mit Sprüchen, die zu den Todesarten passen liegen auf dem Esszimmertisch. Die Familie scheint von diesen Ereignissen aber nicht wirklich betroffen zu sein und auch Lilly gibt sich seltsam unbeteiligt.
Tillmann erkennt schnell, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Das Motorrad, mit dem Bert zur Unfallstelle gefahren ist, hat einen kalten Auspuff. Lilly verlässt nachts das Bett und geistert durch das Haus.
Schließlich taucht der verschwundene Ludger auf und bedroht die Gesellschaft. Er wirft allen vor, dass die Beteiligten die Geiselnahme mit Absicht haben scheitern lassen…
Was zuerst wie ein konservativer Krimi beginnt, wird zum Ende hin eine spannende Geschichte mit einigen nicht vorhersehbaren Überraschungen. Die Ereignisse überschlagen sich auf den letzten 30 Seiten. Mehr wird aber nicht verraten!
Ein lesenswerter Krimi, der mit Sprachwitz, Ironie und Augenzwinkern unterhaltsam erzählt wird. So heißen die beiden Doggen, die das Anwesen bewachen, z.B. Hänsel und Gretel. Es gibt eine „Suppenstille“. Das ist das Schweigen beim Löffeln der Suppe. Die Geschichte macht richtig Spaß und wird auch Nicht-Krimi-Lesern sicher gut gefallen. Mit einem Umfang von knapp 113 Seiten ist es keine Kurzgeschichte, hat aber auch nicht die oft erlebbare Langatmigkeit von großen Romanen, sondern ist in einem erfrischend schnellen Stil geschrieben.
Die Autorin Christine Sylvester ist Diplomjournalistin, Mutter zweier Kinder und lebt als Dosenöffnerin eines Schäferhundes in Dresden. Neben drei Dresden-Krimis um die Kommissarin Lale Peterssen hat sie sich bereits mit preisgekrönten Kurzkrimis einen Namen gemacht.

Das Buch kann über die Seiten des Verlags bestellt werden.

Das Buch wurde über http://www.bloggdeinbuch.de/ zur Verfügung gestellt. Danke schön!

Von Ralf

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