Buch aus Stein. Matthias Falke. Amrum Verlag 2014. ISBN 978-3-944729-51-0
In dieser Collection sind sechs neue längere Geschichten von Matthias Falke vereint. Die Stories haben immer einen Ich-Erzähler. In „Athena“ begegnet der Protagonist eben jener griechischen Göttin Athena, die ihn gehörig vor Probleme stellt in der heutigen Zeit. „Gamenon“ ist die SF-Version des Kampfes um Troja. Tragische Gestalten, vom Schicksal getrieben haben große Abenteuer zu erleben. Und – wie gesagt – das alles im Weltall und mit riesigen Schlachtschiffen. Die „Lun’Ar“, so der Titel der dritten Geschichte leben in einer Art Steinzeit und bekommen mächtige Probleme mit einer immer kälter werdenden Umwelt. „Proteus“ handelt von einer Kreatur, die es in sich hat. Diese soll erforscht werden, was gar nicht so einfach ist. In „Weltenende“ haben nur einige wenige Menschen eine nicht genannte Katastrophe überlebt. Die Umwelt und auch alle menschlichen Errungenschaften sind unversehrt. „Die steinerne Bibliothek“ verwahrt ein unheimliches Wissen, das eigentlich besser verborgen geblieben wäre.
Obwohl alle Geschichten aus der Ich-Perspektive geschrieben sind, gelingt es Matthias Falke, sie vom Aufbau nicht gleich zu machen. Die Ich-Erzähler sind mächtig, haben Einfluß, werden getrieben oder sind fast hilflos. Die sechs Kurzgeschichten wissen vom ersten Moment an zu fesseln, auch wenn das Setting vom Leser Flexibilität verlangt. Wer glaubt schon an eine echte Göttin in der heutigen Zeit? Doch die Geschichten funktionieren alle sehr gut. Und der Leser möchte sich überraschen lassen und mitgehen, wohin der Autor die Reise hingehen läßt.
Der Stil von Matthias Falke ist sehr ausgefeilt und bisweilen mag er zu elaboriert sein, aber zur Handlung der Geschichten und zu den Protagonisten passt er. Es macht dem Leser Spaß, die Sprache zu des Autoren zu lesen. Die Stories sind länger, aber kurzweilig zu lesen. Auf dem Kurzgeschichten-Sektor ist „Buch aus Stein“ im Jahr 2014 eine wirkliche Empfehlung.