Über den SFCD-Blog und den Blog von Michael Haitel bin ich auf einen Newsletter von Klaus Farin, dem Leiter des ARCHIV DER JUGENDKULTUREN  aufmerksam geworden. Das Archiv steht per 31.10. vor der Entscheidung, eine Stiftung gründen zu können – dafür sind 100000 Euro nötig – oder dicht zu machen.

Das Archiv der Jugendkulturen beschäftigt sich mit allen Publikationen, die im Umfeld verschiedenster Strömungen der  Jugendkultur entstanden sind. Von Schülerzeitungen über Punk-Fanzines, Ausgaben der BRAVO  bis hin zu Diplom-Arbeiten zu diesem Thema. Bisher stand ein eingetragener Verein hinter dieser Idee und eine Menge ehrenamtlicher Mitarbeiter. Doch damit kann für die Zukunft nicht gearbeitet werden. Bisher mußte immer wieder auf privates Geld der Mitglieder zurückgegriffen werden, um laufende Kosten decken zu können. Um eine kontinuierliche Arbeit gewährleisten zu können, bedarf es hauptamtlicher Mitarbeiter.

Deshalb soll nun eine Stiftung ins Leben gerufen werden, die die Ziele des Archivs besser verwirklichen kann. Doch leider ist man vom gesteckten Ziel – 100.000 Euro für die Gründung – noch entfernt. Nun ruft Klaus Farin zur Unterstützung auf.

Ich persönlich halte dieses Archiv für eine absolut erhaltenswerte  Einrichtung.

Die Schriften der Jugendkultur, die nicht im großen „Literaturbetrieb“ veröffentlich werden, würden sonst verloren gehen. Die Initiative einzelner Menschen würde der Nachwelt vorenthalten und nicht zur Verfügung stehen. Punk-Magazine z.B. wird man nicht in öffentlichen Bibliotheken finden. Das Gedankengut einer gesamten Generation mit ihren vielen Facetten  wird hier gesammelt und für die Nachwelt erhalten. Wer etwas Geld übrig hat, sollte diese Initiative unterstützen. 

Hier der Newsletter:



NEWSLETTER des Archiv der Jugendkulturen e. V.
Dieser Newsletter geht an 8.423 AbonnentInnen aus Jugendarbeit, Politik, Bildung, Wissenschaft, Verbänden u. a. an Jugendkulturen Interessierte

Noch 50 Tage, um das Archiv der Jugendkulturen zu erhalten!

Liebe jugendkulturell Interessierte,

noch nie war das Archiv der Jugendkulturen so viel in den Medien wie in den letzten Wochen – s. zum Beispiel den Kulturzeit-Beitrag auf www.jugendkulturen.de. In mehr als 60 Blogs wird derzeit zu Spenden für uns aufgerufen. Doch leider schlägt sich diese Präsenz nicht in Spenden nieder: Rund 400 Euro gehen bei uns täglich ein – das ist durchaus beeindruckend, wenn zum Beispiel ein 14-Jähriger uns 10 Euro überweist und in der Mail dazu mitteilt, er würde gerne mehr spenden, „aber ich bekomme nur 20 Euro Taschengeld im Monat, vielleicht geht nächsten Monat wieder was”. Dennoch: Es wird nicht reichen!

Am 31. Oktober müssen wir definitiv entscheiden, ob wir unseren Mietvertrag kündigen oder verlängern. Letzteres wird ohne die Perspektive einer Stiftung nicht möglich sein. Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, schaffen es nicht mehr, jeden Monat privat das Defizit aufzubringen (derzeit rund 2.000 Euro monatlich!). Und mit dem bisherigen Spendeneingang wird es am 31. Oktober leider heißen: Alles muss raus!

Dabei wäre es eigentlich so einfach: Wenn nur jeder Empfänger und jede Empfängerin dieser Mail heute 10 Euro überweist, hätten wir das Ziel bereits heute erreicht! 10 Euro – ich denke, das kann sich jede/r leisten. Und ich hoffe sehr, dass unser Engagement im Archiv der Jugendkulturen Ihnen diese 10 Euro wert sind. Dann helfen Sie bitte mit, dass unsere derzeit 29 MitarbeiterInnen in der Fidicinstraße 3 (davon 21 ehrenamtlich!) auch nach dem 31. Oktober hier noch einen Ort für ihr Engagement finden. Das Spendenkonto finden Sie im unten anhängenden Aufruf.

Selbstverständlich stehe ich jederzeit für weitere Informationen zur Verfügung!

Hoffnungsvolle Grüße aus der Fidicinstraße 3
Klaus Farin
Archiv der Jugendkulturen e.V.
Fidicinstraße 3
10965 Berlin
Tel.: +49 – (0)30 – 612 03 318
Fax: +49 – (0)30 – 691 30 16
E-Mail: klaus.farin@jugendkulturen.de
www.jugendkulturen.de
www.klaus-farin.de
www.culture-on-the-road.de
Kurzpräsentation Archiv
Ust.-ID: DE203272846
Registergericht : Amtsgericht Charlottenburg, 18139 Nz

Spendenaufruf:
Das Archiv der Jugendkulturen geht stiften!
… und Sie können ein Teil davon sein.

Das Berliner ARCHIV DER JUGENDKULTUREN e.V. existiert seit 1998 und hat sich zur Aufgabe gemacht, den Klischees und Vorurteilen über “die Jugend” und ihre Lebens- und Freizeitwelten differenzierte Informationen entgegenzusetzen. Zu diesem Zweck betreibt es eine eigene umfangreiche Jugendforschung, publiziert deren Ergebnisse, aber auch autobiografische Texte und vieles mehr in seiner archiveigenen Verlagsreihe. Das Archiv der Jugendkulturen sammelt zudem Zeugnisse aus und über Jugendkulturen (Bücher, Diplomarbeiten, Medienberichte, Fanzines, Flyer, Musik etc.) und stellt dieser in seiner Präsenzbibliothek der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Punk, Techno, HipHop, Gothic, Skinhead, Emo … von der Bravo über Punk-Fanzines, den ersten Techno-Flyern bis hin zu Schülerzeitungen – hier ist alles zu finden.

Mit dem Projekt “Culture on the Road” wird kulturelle und politische Bildung in interaktiven Workshops mit Informationen über die Geschichte und Wurzeln der Jugendkulturen verbunden. Ziel ist es, jugendkulturelle Vielfalt fundiert und authentisch zu vermitteln, politisches Bewusstsein zu schärfen, tolerante Haltungen zu unterstützen und einen Beitrag zur Gewalt- und Rechtsextremismusprävention zu leisten.

Schon mehrfach wurde das Archiv der Jugendkulturen für seine Arbeit ausgezeichnet, so zum Beispiel

  • 2003 vom Bündnis für Demokratie und Toleranz
  • 2007 vom Jugendforum im Berliner Abgeordnetenhaus
  • 2009 von der Initiative “Deutschland – Land der Ideen”

Nun geht das Archiv stiften!
Das seit 12 Jahren erfolgreich als gemeinnütziger Verein arbeitende Archiv der Jugendkulturen gründet nun eine Stiftung.
Warum das?

Das Archiv erhält bis heute keinen Cent Regelförderung und arbeitet seit seinem Bestehen mit auf Zeit geförderten Stellen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel ehrenamtliches Engagement sich dort findet. Doch auf Dauer braucht eine derartige Einrichtung wenigstens eine oder zwei hauptamtliche Stellen und die Sicherung der Grundkosten. Das ist zurzeit nicht gegeben – immer wieder müssen Vereinsmitglieder oder MitarbeiterInnen sogar privat Gelder spenden, um die laufenden Kosten zu zahlen. Damit ist die Existenz dieser in Europa einmaligen Einrichtung in regelmäßigen Abständen akut gefährdet.

Eine Stiftung bietet Sicherheit und Kontinuität im Fortbestand des Archiv der Jugendkulturen und der daraus resultierenden kulturellen und politischen Arbeit mit und für Jugendliche(n) – und das unabhängig von der Vergabe von Fördergeldern.

Wozu brauchen wir ein Archiv der Jugendkulturen?

Wir alle sind die Summe unserer Geschichte, wir alle handeln, leben und beziehen Position aufgrund unserer Erfahrungen, die wir in unserer Jugend gemacht haben; Jugendkultur, auch in all ihren Extremen, nimmt Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung – und wir alle brauchen das Wissen um unsere Wurzeln, um unseren Standort zu bestimmen, um nicht ges(ch)ichtslos zu sein – gerade in einer so schnelllebigen Zeit wie der heutigen.

Die Ziele der Stiftung: Förderung der Jugendkulturforschung – auch international

Die zu gründende Stiftung hat sich jedoch viel mehr vorgenommen als “nur” die Erhaltung des Berliner Archiv der Jugendkulturen. In der Satzung heißt es dazu:

Gesamtgesellschaftliches Ziel der Stiftung ist stets die Förderung von Toleranz und Weltoffenheit, der Abbau und die Ächtung von Gewalt, Rassismus, Sexismus und anderen totalitären und menschenfeindlichen Einstellungen und Verhaltensweisen von Einzelpersonen wie auch Institutionen und der Ausbau und die Förderung demokratischer Partizipation nicht nur von Jugendlichen mit dem Ziel einer lebendigen Demokratie.

Zweck der Stiftung ist die Sammlung, Erforschung und Vermittlung von Kenntnissen über jugendliche Kulturen und Lebenswelten bzw. die Förderung solcher Aktivitäten sowie die Förderung von Toleranz und kultureller Vielfalt in und zwischen allen Generationen.

Was können Sie tun, um ein Teil davon zu sein?

Ermöglichen Sie jetzt durch Ihre Spende die Gründung der Stiftung! Helfen Sie mit, die engagierte und einmalige Arbeit des Archiv der Jugendkulturen langfristig zu sichern und auszubauen!

Stiftungen sind Projekte für die Ewigkeit. Sie können ganz am Anfang dabei sein und einen der ersten Bausteine setzen für ein Haus, das auch in Jahren und Jahrzehnten noch von engagierten BewohnerInnen belebt sein wird!

Was haben Sie davon?

Neben dem, dass Sie noch Ihren Enkeln erzählen können, wie Sie dazu beigetragen haben, dieses einzigartige Projekt zu sichern,

  • sind Stiftungsgelder zu einem erheblichen Teil steuerlich absetzbar.
  • Sie können Ihr Statement über die Wichtigkeit der Bewahrung von Jugendkulturen auf unserer Internetseite veröffentlichen und als Stifter präsent sein.
  • Sie können sich still für sich ganz alleine über Ihr Mitwirken freuen
  • Sie können die Form Ihres Engagements individuell und Ihren Bedürfnissen entsprechend mit uns besprechen.

Was können Sie nun konkret tun?

100.000 Euro sind notwendig, um die Stiftung zu gründen. Helfen Sie uns mit Ihrer Spende – jede Summe ist ein weiterer Baustein zur Realisierung unserer Vision. Hierhin können Sie Ihre Spende überweisen:

Spendenkontonummer: 1241383853
BLZ: 500 502 01
Bank: 1822direkt Frankfurter Sparkasse
Konto-Inhaber: Klaus Farin
Zweck: Spende Stiftung

Für internationale Überweisungen:
IBAN: DE85 5005 0201 1241 3838 53
BIC: HELADEF1822

Oder Paypal, unsere Paypal-Adresse lautet: stiftung@jugendkulturen.de

Bitte senden Sie uns doch parallel eine Mail mit Ihren Daten, dann halten wir Sie auch über den Fortgang auf dem Laufenden.
Alle SpenderInnen werden (wenn Sie es möchten) im Spendenverzeichnis auf der Homepage genannt.

Von Ralf

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Ein Gedanke zu “Archiv der Jugendkulturen e.V. stark gefährdet”

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