Meine wundervolle Buchhandlung von Petra Hartlieb. 208 Seiten. Dumont 2014. ISBN: 978-3-8321-9743-8
Titel, Titelbild und Aufmachung als kleines Hardcover mit Lesebändchen sprechen den Leser schon vor dem Aufblättern und dem Lesen des ersten Satzes positiv an. Patra Hartleb, Krimiautorin und Inhaberin eben jener kleinen, Wundervollen Buchhandlung beschreibt, wie sie zu dieser gekommen ist und welche Hürden sie nehmen musste, bis aus der wundervollen eine erfolgreiche Buchhandlung wurde. Die Entscheidung viel schwer und doch auch nicht. Schon hatten sie eine Buchhandlung in Wien ersteigert und gepachtet. Nun hieß es finanzieren, umziehen und renovieren und gleichzeitig das Leben zu organisieren. Lange Arbeitstage boten keine Freizeit, eine Woche Urlaub im Jahr – getrennt – war schon Luxus. Doch die Mühe lohnte sich. Die Anwohner nahmen die Buchhandlung an und bildeten die Grundlage des Erfolgs. Dazu kamen Lesungen und Büchertische.
Petra Hartlieb beschreibt ihr Leben in einer Buchhandlung. Genau dies ist das Positive an dem Buch. Richtig mitleiden vermag man nicht, denn sie hatte keine Arbeit, sondern zu viel davon. Die Kunden standen Schlange vor dem Tresen. Sie hat alles richtig gemacht. Deshalb kommt keine Spannung auf, es fehlt ein Spannungsbogen. Die Tage sind immer gleich und die Höhepunkte reihen sich aneinander und sind dadurch keine. Name-Dropping berühmter Autoren reicht hier auch nicht. Die Erzählungen wiederholen sich immer wieder. Wenn Not am Mann ist, hilft ein netter Kunde aus, der gerade mal zufällig zur Stelle ist. Die wiederholte Schelte auf den „bösen“ Versandhändler amazon hätte wegbleiben können oder wenigstens nicht so oft wiederholt werden müssen.
Das Buch ist in einem angenehmen Stil geschrieben und man liest es einfach so weg. Plötzlich hat man die letzte Seite erreicht. Nichts ist passiert, nichts bleibt, außer dem Bild einer netten Buchhandlung, die den harten Zeiten einfach widersteht. Das Buch ist seichte Einschlaflektüre, etwas für den Flieger oder die Bahnfahrt. Mehr nicht. Aber das ist doch auch schon etwas, oder?