Glühsterne von Axel Kruse. p.machinery 2015. 216 Seiten. ISBN 978-3957650320
„Glühsterne“ sind die versteinerten Leuchtorgane längst ausgestorbener Fische des Planeten Daria. Sie sind auch das verbindende Element in diesem Buch. In Episoden erzählt Axel Kruse drei Geschichten, die eben diese Glühsterne und die Leben in der Kolonie auf Daria schildern. Die Episode „Ein Job in Sreser“ handelt von einem Mann mit seinem Hund, der in einem verschlafenen Dorf einen Job in der Fischfabrik annimmt. In dieser Langeweile geschieht ein Mord. In „Glühsterne“, der zweiten Episode verliert Marek t‘Larien durch ein Verbrechen seine Familie und zwar durch einen Bewohner Darias. Das Motiv der Tat überrascht nicht nur ihn. In „…wo noch niemand zuvor gewesen ist“ besucht ein Kolonist nach vielen Jahren seinen Heimatplaneten Erde. Hier hat sich politisch einiges verändert. Rassendiskriminierung ist an der Tagesordnung. So muss er fliehen, doch entkommen kann er nicht und strandet schließlich auf … Daria.
Die drei Episoden sind nur locker miteinander verbunden, doch dem Leser bereitet es Vergnügen, die Zusammenhänge herauszufinden. Das Buch ist politisch, aber nicht aufgesetzt und das Buch enthält – wie Axel Kruse im Nachwort ausführt – eine Vielzahl autobiografischer Elemente. Sreser war der Urlaubsort der Kindheit, der sich dann stark verändert hat. Oder hat sich der Mensch, der den Ort besucht, verändert? Oder beides?
Stilistisch hat sich Axel Kruse noch einmal verbessert. Der Text liest sich flüssig, Charaktere, Handlungen und Orte sind stimmig. Er erzählt, wo es erzählerisch notwendig ist, und er läßt die Handlung laufen, wo es ihr gut tut. Ein gelungenes Werk, das sich mit Vergnügen liest und an vielen Stellen nachdenklich macht.