Jens Lubbadek – Der Klon 

20.06.2022, Klappenbroschur, 480 Seiten,   Heyne Verlag, ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453320130

Nach dem Debütroman „Unsterblich“ und den folgenden „Neanderthal“ und „Transfusion“ legt Jens Lubbadeh (Link zur Autorenseite Jens lubbadeh) bereits das vierte wissenschaftlich getriggerte Werk „Der Klon“ vor.

Vorweg ein Spoiler, der keiner ist, denn das verrät uns schon der Klappentext: Beim Klon handelt es sich um ein gezüchtetes Abbild von Adolf Hitler!   

Die Journalistin Mara Erhardt bekommt einen anonymen Hinweis, dass in einem südkoreanischen Labor nicht nur Klone von Hunden gezüchtet werden, sondern wohl auch verstorbene Kinder verzweifelter entsprechend wohlhabender Eltern. Sie findet zwei dieser Klone. Zwillinge, deren genetische Vorgänger bei einem Bootsunfall ertrunken sind. Diese wissen nicht, dass sie nicht natürlich auf die Welt gekommen sind. Für die beiden jungen Menschen ist dies natürlich ein Schock. Sie wenden sich von den Eltern ab und beginnen zunächst wiederwillig, die Journalistin zu unterstützen. Denn es soll noch weitere Klone geben und davon eben einer von Adolf Hitler.

„Der Klon“ spielt im Jahr 2033 und es hat sich eine menge verändert zu unserer heutigen Realität. Deutschland wurde ein ökologisch ausgerichteter Staat, der sich dies aber eigentlich nicht leisten kann, was zur Arbeitslosigkeit und Armut in der Bevölkerung führt. Es kommt zu politischen Verschiebungen nach rechts und „Der deutsche Weg“ versucht durch geschickte Manipulationen daraus Kapital zu schlagen und an die Macht zu kommen. Deshalb sollte der Hitler-Klon als neue Leitfigur aufgebaut werden. Doch auch dieser weiß zunächst nicht, das er ein Klon.

Soviel groß zum Inhalt. Jens Lubbadeh schreibt einen schnellen Thriller, der mit Intrigen und Morden gespickt ist und auf mehreren Ebenen spielt. Die Charakterisierung der Personen ist durchaus nachvollziehbar. Gerade die Zweifel der Klone an sich selbst werden gut dargestellt. Durch die verschiedenen Orte (Deutschland, Südkorea und Israel) verfügt er über viele Möglichkeiten, die Handlung spannend zu gestalten. Einige Handlungsfäden sind allerdings zu flach konstruiert, was das Lesevergnügen aber nur kurz beeinträchtigt.

Lubbadeh gibt dem Leser in leicht verständlicher Weise alle Informationen zum Thema Klonen mit auf den Weg und schafft es insgesamt einen runden Thriller abzuliefern, der deutlich gefälliger als seine Vorgänger zu lesen ist. Der Autor hat genügend Routine entwickelt, um weitere spannende Romane zu schreiben, auf die sich die Leserschaft freuen kann.

Von Ralf

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