Die Zeitmaschine Teil 1 und 2. Hörspiel nach H.G. Wells. Adaption von Oliver Döring. Spieldauer jeweils ca. 59 Minuten. Label: Folgenreich (Universal Music Group)
Die Hörempfehlung ist mit ab zwölf Jahren angegeben. Aber auch für Erwachsene lohnt es, sich »Die Zeitmaschine« anzuhören.
Die Handlung spielt nicht zur Zeit der literarischen Vorlage, sondern im 20. Jahrhundert während des Kalten Krieges. Der Zeitreisende ist Forscher an einer Universität und stellt Kollegen sein Projekt vor. Doch ansonsten entwickelt sich die Geschichte, wie wir sie von der Romanvorlage kennen. Die muss nicht weiter beschrieben werden. Der Erfinder schildert seine Reise in eine weit entfernte Zukunft, wo es keine mit der in unserer Zeit vergleichbare Zivilisation gibt. Die Eloi leben auf der Erdoberfläche munter ein scheinbar sorgenfreies Dasein, während die Morlock im Erdinnern hausen. H.G. Wells hat »Die Zeitmaschine« als Parabel auf die herrschenden Klassenunterschiede im 19. Jahrhundert geschrieben. Dies klingt in der ersten Verfilmung von 1960 nur wenig an. Hauptaugenmerk liegt auf der Zeitreise an sich. Das vorliegende Hörspiel vertont eher genau diesen Film und weniger die literarische Vorlage. Wer den Film gesehen hat, wird die entsprechenden Bilder beim Hören bekommen. Dies ist aber nicht tragisch, sondern wohl ein gewollter Effekt.
Die Sprecher der Rollen agieren professionell und sind angenehm zu hören und auch zu unterscheiden. Die Musik ist passend ausgesucht und die akustischen Effekte dezent und unterstützen die Handlung. Der Sound ist gut abgemischt. Das Hörspiel ist unterhaltsam, kurzweilig und eine runde Sache. Auch wer sdie Romanvorlage und die Verfilmungen kennt, macht keinen Fehler, sich in dieses Hörspiel zu vertiefen. Wie schon die Beschreibung auf der Rückseite der CD verspricht: Es erwartet den Hörer ein echtes Kopfkino.