Auf Kosten der Muetter von Birgit Happel

Der Untertitel „Warum finanzielle Selbstbestimmung für Frauen mit Familie so wichtig ist“ bringt den Inhalt auf den Punkt. Es handelt von dem Versuch, Frauen und insbesondere Mütter aufzuzeigen, wie sie sich ökonomisch emanzipieren können.

Ja, das Buch ist ein Ratgeber, aber eines mit einer speziellen großen Zielgruppe. Wirklich neue Erkenntnisse über Finanzen und das liebe Geld darf man nicht erwarten, aber eine Sammlung der wichtigsten Aspekte für eben diese Zielgruppe. Und genau das macht das Buch so wertvoll.

Denn es ist noch immer in vielen Bereichen der Gesellschaft eine Realität, dass man über Geld und wie damit umzugehen ist, nicht spricht. Ein Schulfach ist das liebe Geld auch immer noch nicht, obwohl in der heutigen Gesellschaft gerade die finanzielle Situation eine große, wenn nicht die bestimmende Rolle spielt.

Die Autorin führt die Leserin und hoffentlich auch viel Leser sehr gekonnt in den Themenkreis ein und geht dabei auf die verschiedenen Lebensphasen ein. Sie beschreibt die finanzielle Sozialisation in der Arbeitswelt, der Partnerschaft und der Familie mit Kind.

Eingestreut sind konkrete Expert:innentipps zu einzelnen Fragestellungen.

In der zweiten Hälfte des Buches bespricht die Autorin das Thema Krisen und die eigene Geldbiografie. Das letzte Kapitel handelt schließlich von der finanziellen Selbstbestimmung und das Investieren.

Sehr schön wird herausgearbeitet, dass die Verantwortung über das Geld bei jedem einzelnen Menschen liegt und man/frau sich mit der Thematik beschäftigen muss, um die Verantwortung für das eigene Leben zu gewinnen und zu behalten.

Der Autorin gelingt es, einen guten Zugang zu Geld und Finanzen aufzuzeigen. Denn auch heute ist vielen unangenehm, über Gelddinge zu sprechen oder auch nur zu denken. Doch Totschweigen oder Hinnehmen ist nicht die richtige Strategie, sondern im Gegenteil führt nur die Beschäftigung damit zu Erfolgen und einer Zufriedenheit mit der Lebenssituation.

„Dr. Birgit Happel ist Soziologin und Bankkauffrau. Sie hat in Frankfurt und Singapur Soziologie, Psychologie und Volkswirtschaftslehre studiert und zum Umgang mit Geld promoviert. Als Sozialwissenschaftlerin beschäftigt sie sich mit Chancengleichheit, Finanzpsychologie und Verbraucherbildung. Ihren Blick schärfte sie in der Wertpapierberatung einer Bank, der Friedrich-Ebert-Stiftung in Singapur und in ihrer Dissertation zu Geld und Lebensgeschichte. Sie setzt sich als Referentin, Vortragsrednerin und Coach für die Professionalisierung der finanziellen Bildung und für finanzielle Gleichstellung ein. Als UNESCO BNE-Akteurin und Mitglied von UN Women Deutschland engagiert sie sich besonders für Gleichstellungsthemen und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen. Die ökonomische Situation von Frauen bildete den Ausgangspunkt ihrer Studie »Geld und Lebensgeschichte« zum Umgang mit Geld aus biografieanalytischer Sicht.“

Von Ralf

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