Heyne Verlag. 544 Seiten. ISBN:  978-3453323926. Originaltitel:  Artificial Wisdom

Thomas R. Weaver, er wird als britischer Tech-Unternehmer und KI-Forscher angekündigt, legt mit „2050 – Überleben hat einen Preis“ einen Klima-Thriller vor, der sich mit den Aspekten der kommenden Jahrzehnte auseinandersetzt.
Die Geschichte spielt, wie der Titel schon verrät, im Jahr 2050, zehn Jahre nach einer verheerenden Hitzewelle, die laut offiziellen Angaben über 400 Millionen Menschen im Persischen Golf das Leben gekostet hat. Unter den Opfern war auch die schwangere Frau des Protagonisten Marcus Tully. Tully ist Journalist und erhält Hinweise, dass die Katastrophe nicht natürlichen Ursprungs war. Sie soll durch Wettermanipulation ausgelöst worden sein. Er beginnt zu recherchieren.
Die Spur führt ihn tief in die Machtstrukturen der USA und in einen Wahlkampf um die nächste Präsidentschaft. Dort gibt es zwei Kandidaten für das Weiße Haus. Lawrence G. Lockwood, ein ehemaliger Präsident tritt erneut an. Diesmal ist sein Gegner allerdings kein Mensch, sondern die künstliche Intelligenz namens Solomon, was natürlich völlig neue Aspekte aufwirft.
Tully muss sich durch ein Netz aus Fake-Informationen und Intrigen kämpfen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Weavers Roman ist ein typischer Thriller, der in der Zukunft spielt. Die Idee und das Grundgerüst der Geschichte ist allerdings nicht neu, sondern war Inhalt vieler anderer Romane. Klimakatastrophen und die Verantwortung davor, wurde schon vielfach thematisiert. Wer trägt aber die Schuld, wenn fortschrittliche Technologie zur Manipulation des Wetters eingesetzt werden? Auch das Thema Medien und Wahrheit kennen wir bereits. In einer Welt voller Deepfakes und manipulierter Informationen wird die Suche nach der einen Wahrheit zur einer echten Herausforderung. Das ist bereits heute so und wird sich wohl ohne Regulierung auch in der Zukunft fortsetzen.
Neu ist die Idee, dass eine Künstliche Intelligenz als Präsidentschaftskandidat zugelassen wurde und Wahlkampf machen darf. Kann eine KI ein legitimer politischer Akteur sein und welche ethischen Grenzen gibt es?
Weaver versucht eine eigene Sprache, die in der nahen Zukunft gesprochen wird, darzustellen. Die Sprache ist kurz und einfach. Die Übersetzung von Bernhard Kempen ist dabei gelungen.
Die vorkommenden Charaktere sind recht Tully, Solomon und Lockwood sind recht einfach gestrickt und haben wenig Tiefe. Ihre Handlungen sind dadurch recht vorhersehbar.
Als Thriller, der zur reinen Unterhaltung gelesen wird, macht das Buch einen durchschnittlichen Eindruck, aber mehr auch nicht. Dieses Subgenre hat momentan einen Hype und viele Autoren springen auf diesen Zug auf.
Fazit
„2050 – Überleben hat einen Preis“ ist zwar hochaktuell, aber kein wirklich spannender Roman. Es werden viele aktuelle Themen angesprochen, aber es gibt keine wirklich neuen Aspekte.
Man kann ihn lesen, muss man aber nicht.