Auf dem DORT.con stellte Markus Heitz sein Lach- und Sachbuch „Vampire, Vampire“ vor. Diese Lesung war schuld, dass ich mir das Buch zugelegt habe.

Markus Heitz tritt mit diesem Buch nicht mit einem belletristischen Roman sondern als Sachbuchautor an. Ein Sachbuch über Vampire – geht das?

Ja, es geht! Markus Heitz beteuert, nicht an Vampire zu glauben und stürzt sich in das Quellenstudium über Vampirismus. Begonnen hat alles in einem Dorf im Osten namens Medvegia. Die Bewohner beklagen sich über einige Vampire, die das Dorf terrorisieren. Die Obrigkeit schickt einen Arzt, der die Vorfälle untersucht und zu dem Ergebnis kommt, das es wirklich Vampire gibt. Daraufhin wird eine weitere Gruppe geschickt, die diese Behauptung bestätigt. Die Berichte werden kopiert und sind ein Ursprung der Geschichten über Vampire.

Markus Heitz beschreibt mit einer Vielzahl an Quellenangaben und Zitaten, wie man zum Vampir wird. Bei der Vielzahl der Möglichkeiten, kann eigentlich jeder zum Blutsauger werden. Zu den Verdächtigen müssen sich Rothaarige, zu früh verstorbene, Blauäugige, Jähzornige, Verwandte von Vampiren, Verfluchte und viele viele andere sich zählen lassen. Zum Vampir können aber auch Tiere (Hunde, Hühner oder Ochsen) oder Gegenstände (ein Stuhl oder ein Bett) werden.

Der Autor schildert bei der Vielzahl von Vorfällen, die auf Vampirismus hinweisen eine Menge von Ritualen, die gegen Vampire helfen. Es sind nicht nur Kreuz, Knoblauch und Weihwasser – was auch nur gegen christliche Vampire helfen soll. Man kann einen Vampir beschäftigen, in dem man ihn zählen lässt. Meine Töchter dachten sofort an Graf Zahl aus der Sesamstraße, als ich ihnen das erzählte. Man wirft dem Vampir Mohn vor die Füße und er muss zu zählen beginnen, wobei er nur einen Mohnsamen pro Jahr zählen kann.

Die beste und auch rabiateste Art, einen Vampir loszuwerden, ist es, ihn zu köpfen und dann zu verbrennen, was in der Vergangenheit auch viele durchgezogen haben.

Vampire, Vampire ist ein kleines Buch, das sich – wenn man sich auf das Thema einlässt – recht schnell lesen lässt. Markus Heitz ist zum einen der ernste Wissenschaftler mit der Aufarbeitung einer großen Anzahl von Dokumenten, zum anderen kommentiert er oft launig die Erkenntnisse, zu denen er kommt. Das Buch ist dadurch sehr kurzweilig. Das Ergebnis ist, dass Vampire nichts mit dem Bild zu tun, dass in den Filmen gezeigt wird. Es sind eigentlich arme Geschöpfe und der Vampirismus wurde in der Vergangenheit hinzugezogen, um für die damalige Zeit unerklärliche Ereignisse wie Krankheiten, Epidemien, Missbildungen oder chemische und physikalische Reaktionen zu erklären.

Vampirismus hat nichts mit Graf Dracula von Bram Stoker zu tun. Wer zum Thema alles wissen möchte, was Hollywood nicht zu zeigen wagt, der soll dieses Buch lesen. Es macht wirklich Spaß!

Das Buch 221 Seiten und ist bei Piper Boulevard unter der Nummer 9181 erschienen.

Von Ralf

3 Gedanke zu “Vampire, Vampire – Alles über Blutsauger von Markus Heitz”

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