Fringe - Der Frosch

Wow! Diese Folge hat es in sich! Sie trägt den harmlosen Titel „Marionette“ uns ist eine der vordergründigen Schock-Folgen. Doch der Horror steckt in der zweiten Geschichte, die erzählt wird…

Die beiden Olivias sind wieder in ihren richtigen Universen. Das sollte doch alle richtig glücklich machen, tut es aber nicht.
Bevor sich „unsere“ Olivia wieder richtig einleben kann, gibt es einen neuen Fall. Menschen werden bei lebendigem Leibe Organe entnommen. Die Folge beginnt mit dem „Diebstahl“ eines Herzens, wie sich herausstellt, war es ein Spenderorgan.
Die Fringe-Truppe ermittelt, dass alle Organe nach dem Selbstmord einer 17-jährigen Ballett-Tänzerin, entnommen und transplantiert worden sind.

Walter erinnert sich an Experimente mit einem Serum, das den Zellverfall aufhält. So wollte man Tote noch nach ihrem Ableben befragen können. Dieses Serum findet nun auch Anwendung im Fall.



Es scheint, dass jemand wieder die gespendeten Organe einsammelt, um den Körper des Mädchens wieder vollständig zu machen. Ein Art moderner Dr. Frankenstein scheint also der Täter zu sein. Das Mädchen sollte damals eingeäschert werden, doch der Körper ist entwendet worden beim Bestatter.

Schließlich führt die Spur zum Täter, der es tatsächlich geschafft hat, alle Organe zu retransplantieren und das Mädchen wieder zu beleben. Doch irgendetwas ist dabei schiefgegangen…

Der Täter sagt gegenüber Olivia, dass er dem Mädchen in die Augen geschaut habe und es sei nicht sie gewesen, die er dort gesehen habe.

Neben all den Schock- und Horroreffekten und dem skurrilen Humor ist diese Folge eine Psycho-Folge. Der Täter will das Mädchen wieder zum Leben erwecken, weil es gilt, einen Fehler gutzumachen. Der Selbstmord des Mädchens sei ein Fehler gewesen. Makaber ist die Szene, als die Leiche im Ballett-Outfit an Fäden hängend nach dem Willen des Täters zu einer Musik tanzt. Diese Sequenz wird sehr ausgedehnt und der Effekt wirkt absolut befremdlich. Noch dramatischer ist die Aussage, dass nach der Wiedererweckung der Leiche, diese nicht die Seele des ursprünglichen Menschen gehabt habe. Wer ist in den Körper geschlüpft? War es ein neugeborene Seele oder ein umherirrender Geist? Allein hier gibt es viel Möglichkeiten zur Spekulation.
Aber der Film hat noch eine weitere Ebene. Olivia ist wieder in ihrer Welt und wirkt noch unglücklicher als vorher. Peter gesteht ihr, dass er mit Bolivia eine Beziehung hatte. Damit kommt Olivia nicht zurecht. Sie bricht zusammen. Sie hat das Gefühl, dass Peter eine andere Frau geliebt habe und nicht sie oder ein Abbild von ihr. Sind Olivia und Bolivia eine Person mit verschiedenen Sozialisationen oder doch komplett getrennte Individuen. Olivia hat keinen Bezug zu ihrem Alter Ego und sieht Bolivia als fremde Person an. Bolivia verkörpert für Olivia alles Positive am Leben. Bolivia ist frei von Selbstzweifeln und steht mitten im Leben und ist weitaus egoistischer als Olivia.

Olivia wirft Peter quasi vor, nicht gemerkt zu haben, dass sie nicht sie gewesen ist. Er hätte es doch merken müssen. Und da Bolivia ganz anders ist, zweifelt sie (wieder) an sich selbst und an ihren Gefühlen. Aber sie überspielt Peter gegenüber das Ganze und gibt sich stark, was sie nicht ist.

Olivias Zweifel und Verzweiflung ist eine Parallele zum toten Mädchen. Der Täter erweckt sie, bekommt aber nicht sie, sondern jemand anderes. Dieses Mädchen ist aber wieder gestorben und Olivia muss in dieser Welt weiterleben.

Damit ist „Marionette“ meiner Ansicht nach einer der besten Folgen Fringe bis jetzt, denn diese Art von Dichte in 45 Minuten hat es selten gegeben.

Und als zu guter Letzt auch noch ein Beobachter auftaucht, wird die Spannung am Ende weiter geschürt.

Von Ralf

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