Überlebensprogramm: Science-Fiction-Erzählungen von Dieter Rieken. BoD 2018. 184 Seiten. ISBN 978-3748182726

Diese Collection enthält fünf Kurzgeschichten, die sich sehr voneinander unterscheiden, was den Reiz des Buches ausmacht.

Überlebensprogramm

Eine dichte Story, deren Idee zwar nicht neu, aber gut umgesetzt worden ist. Das Setting ist sehr gut ausgearbeitet und in sich stimmig. Das Ende ist ein wenig vorausschaubar, aber der Leser liebt es ja bisweilen, eben nicht überrascht zu werden. Sie erinnert vom Stil und der Idee ein wenig an William Voltz.

Schneekönig

Mit wenigen Strichen wird ein glaubhaftes Setting erschaffen, aber in den Gedanken des Lesers entwickelt es sich von allein. Die Kälte ist sehr gut beschrieben und nachvollziehbar. Der Leser fröstelt mit den Personen und bangt auch mit den Hunden. Der Horror ist nicht übertrieben und zum Schluss gibt es sogar ein wenig Hoffnung.

43 Meter

Der Handlungsort ist gut gewählt und ausgearbeitet. Man ist unter Wasser in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Draußen geht etwas vor, das man nur erahnen kann und durch die Dialoge wird das Unbehagen bestärkt. Die Story hat interessante Charaktere, vor allem starke Frauen, die glaubwürdig beschrieben sind. Eine Menge guter Ideen geben der Geschichte den richtigen Pepp.  Die Dialoge sind sehr gut und dienen der Handlung. Das Ende ist versöhnlich, obwohl es gar keinen Hinweis auf eine Hoffnung für die Menschheit gibt. Hier geht es um einen einzelnen Menschen. Vielleicht beste Story in der Collection.

Erstkontakt

Auch dies eine „klassisch“ anmutende Geschichte mit einem typischen Thema, dem Erstkontakt. Die Story hat eine vorhersehbare, aber dennoch lustige Pointe. Guter Aufbau durch den Erzählungstil und eingestreute Dokumente.

Nachtschicht

Ein Horrorszenario mit der guten Idee, Strafgefangene in den Streifendienst zu versetzen. Gute Charakterisierung der Protagonisten. Unterirdische Kanäle sind ja Horror pur und vor allem, wenn es dunkel ist. Es entstehen die richtigen Bilder im Kopf.

 Die Stories sind meist schon etwas älter, aber die Überarbeitung ist gut gelungen. Die Geschichten erinnern ein wenig an das Golden Age und auch ein wenig an William Voltz. Dies vor allem bei den Charakterisierungen, die immer gut gelungen sind. Durch fehlende Zeitangaben bzw. zeitlicher Einordnung sind die Geschichten aber zeitlos.

Die Geschichten fesseln und begeistern schnell. Hervorzuheben ist, dass alle Geschichten einen unterschiedlichen Tenor haben. Damit ist die Collection sehr abwechslungsreich. Das Buch macht Spaß und verdient Leser, die sich dann ihr eigenes Bild machen können.

Von Ralf

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