roaderROADER – Zwischen den Welten phonector Dezember 2013

„Zwischen den Welten“ von ROADER beinhaltet 20 Tracks, die – eingerahmt von einem Prolog und einem Epilog – in die Kapitel START, UNTERWEGS, LANDUNG und HEIMFAHRT unterteilt sind. Es ist ein Konzeptalbum, das die Geschichte von Raumfahrern im Jahr 2097 beschreibt.

Die Raumfahrt ist zu einer alltäglichen Angelegenheit geworden. Astronaut ist der Wunschberuf vieler Jugendlicher. Doch viele Astronauten sind Aussteiger, die alleine durch das All fliegen und nach langen, langen Flügen auf Planeten stranden und dann doch auf einen Rückflug hoffen. Astronauten sind die Abenteurer des endenden 21. Jahrhunderts. Die letzten Malboro-Männer, die das wahre Leben im All suchen und manchmal auch finden. Doch wie bei allen Träumen zerplatzen diese Blasen und stellen sich als geschönte Illusionen heraus. Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Diese CD beschreibt die Abenteuer und den trostlosen Alltag dieser Helden des Weltraums. Und es beschreibt die Legenden um die Raumfahrer. Auch im 21. Jahrhundert wird vieles geschönt und die Wahrheit ist oftmals profan. Und auch heldenhafte Raumfahrer haben Angst.

ROADER sind Alfred Steinmaßl (Idee und Texte) und Uli Rothe (Musik, Gesang und alle Instrumente).

Die Musik ist ein gelungener Mix mit Anklängen an die 70er und 80er Jahre. Auch die Neue Deutsche Welle wird gekonnt zitiert und ist 21. Jahrhundert transportiert. Die Tracks sind sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Schnelle und langsame Stücke bilden über das Album einen guten Spannungsbogen.

Gleich der erste Song „Rocketshipman“ geht ins Ohr, was einer schönen Rhythmus-Gitarre mit Vintage-Sound zu verdanken ist. Das Schlagzeug gibt Akzente, hält sich aber dennoch dezent im Hintergrund. Elektronische Sounds stehen nicht im Vordergrund, sondern werden akzentuiert eingesetzt. Der Gesang ist damit gut zu verstehen. Dies ist wichtig, denn die Texte erzählen eine gute Geschichte.

„Gitarre und Schlafsack“ sind ein schönes Rockstück mit einem scheppernden  Schlagzeug und einer schönen Solo-Gitarre.

„Mein Lebensretter“ beginnt mit einer monotonen Orgellinie, die dann in den Hintergrund weicht und einer verzerrten Gitarre den Vorzug gibt. Im Song geht es um Missgunst und Neid unter den Astronauten.

„Point of no Return“ überrascht als  langsamer ChaCha. Der Gesang erinnert an die Neue deutsche Welle.  „Es tut so weh“ ist sehr minimalistisch und melancholisch. Die Stimme weckt Erinnerungen an Rio Reiser. „Überfall im All“ ist fast schon ein Chill-Out Stück.

ROADER legen mit dieser CD ein schönes Konzeptalbum vor. Wie sie auf der Homepage schreiben, ist es aber keine Rockoper. Die einzelnen Tracks sind durchkomponierte Songs, die jeweils alleine stehen können. Nur das Thema und die Texte verbinden die Stücke, nicht ein wiederkehrendes Musik-Zitat.

Das Album ist mit seinen unterschiedlichen Titeln sehr spannend und lädt zum konzentrierten Zuhören ein. Für mal so nebenbei ist es zu schade und auch zu komplex. Im Album steckt viel künstlerische Arbeit, es ist mal eben so entstanden. Die Stücke klingen modern und frisch.

Dieses Projekt fühlt sich wie eine richtige Band an, die mit den Songs gutes Live-Potential hat.

Das Artwork der CD ist sehr aufwändig. Die gediegenen Papphülle enthält nicht nur die schwarze CD, sondern auch ein vierzigseitiges Booklet mit den texten und vielen Fotos der Künstler im Astronauen-Look. Hier ist sehr viel Mühe verwendet worden und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

„Zwischen den Welten“ ist ein gutes Stück Musik und der Hörer kann viel entdecken. Mit jedem Hören wird das Album besser und diese Chance muss man ROADER geben. Anspieltipps sind „Rocketshipman“ und  „Es tut so weh“. Diese sind beide auch auf der Homepage zu finden. Das Album gibt es dort (und auch auf den anderen bekannten Plattformen) als Download, doch es lohnt sich, ein paar Euro mehr zu investieren und es als physische Version zu kaufen.

http://roader-onlineshop.de

Auch auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=LXxa9sShlZs

(Suchworte Roader Rocketshipman)

Von Ralf

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