Karl BartosSchon mit der Anmutung der CD-Hülle wird dem Käufer bewußt, wo die Wurzeln von Karl Bartos liegen. Richtig. Bei KRAFTWERK. Er war langjähriges Mitglied bei diesem Projekt. Und auch musikalisch kann er dies nicht verleugnen. Auch die Musik hört sich kräftig nach Kraftwerk an. Bei einigen der Stücke ist die Verwandtschaft seht deutlich zu hören. Die Melodien und Rhythmen sind nicht nur von Kraftwerk inspiriert, sondern könnten aus den besten Zeiten von Kraftwerk stammen. Genau: Das Album klingt nach den Siebzigern und ein wenig nach den Achtzigern. Also ziemlich Retro, aufnahmetechnisch allerdings auf der Höhe der Zeit .

Hervorzuheben ist „Atomium“ mit einem schönen treibenden Beat. Danach kommen noch „Musica ex Machina“ und „Vox Humana“. Einige Stücke wie „Nachtfahrt“ und „International Velvet“ können diese Klasse nicht halten. Sie klingen langweilig. „Nachtfahrt“ nervt sogar ein wenig mit dem Gesang und dem nicht gerade literaturträchtigem Text.

Würde sich Kraftwerk heute so anhören müssen? Nein. Dieses Album knüpft an das Projekt in den Achtzigern an und ist dort verortet. Es ist definitiv nicht das Album, auf das viele Fans warten. Es beinhaltet keine neuen Sounds, Rhythmen oder Noten. Es klingt wie Kraftwerk vor dreißig Jahren und ist damit kein wirklich großer Wurf. Dennoch hat die Scheibe ihre Daseinsberechtigung. Heavy Rotation ist aber nicht drin, doch das konzentrierte Anhören hat sie verdient. Das Artwork ist hingegen mit viel Liebe gestaltet worden und macht Freude.

Also freuen wir uns über ein Album, das wie Kraftwerk in alten Zeiten klingt und wenig Neues bringt. Lasst uns nicht weiter auf neues Material des Projekts Kraftwerk hoffen. So ein Unterfangen kann und wird die wahren Fans und auch alle anderen nicht befriedigen können. Es stellt sich die Frage, ob Kraftwerk heute noch ein gefeiertes Album (oder auch nur ein paar Stücke)veröffentlichen kann. Es ist seit den letzten neuen Takten des Projekts eine Menge Zeit vergangen. Wenn kein neues Album kommt, passt das zum Image. Kommt neue Musik, kann diese überraschen, muss es aber zwangsläufig nicht.

Von Ralf

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