Der zweite Tag begann schwülwarm. Doch das war kein Hinderungsgrund für die Festival-Fans, das Gelände wieder zu entern. Wie die Veranstalter melden, gab es mit 24.000 Besuchern einen neuen Rekord.

Punish Youself
Punish Youself auf dem Mera Luna 2010



Wir kamen vor der Bühne pünktlich genug an, um die Buntspechte von Punish Yourself zu sehen. Neben der bunten Bemalung bot die Truppe auch eine bunte Show. Wummernde Bässe, Loops und krachende Gitarren begleiteten die Aufführung. Allen auf der Bühne war der Spass anzusehen und so gab es schon zur frühen Stunde Applaus.

Danach wurde es noch brachialer. Hanzel und Gretyl betraten nach einigen technischen Problemen die Bühne.

Hanzel und Gretyl
Hanzel und Gretyl

Jeder einen Humpen Bier in der Hand. Nach der ruhigen Overtüre wurde es Ernst. Gewaltige Gitarren und ein Gesang direkt aus den Tiefen der Hölle. Wie ein Dampfhammer walzten Hanzel und Gretyl alles nieder. Mit ihrem Teutonen-Deutsch wurde das Publikum immer wieder provoziert. Sie sprechen Deutsch, wie sich ein Deutscher vorstellt, dass ein Amerikaner Deutsch spricht. Das Vokabular ist aber vielleicht nur 50 Worte groß, doch es genügt. Provokante Textzeilen wie „Disko Fire Scheiss Messiah“ wurden über die Zuhörerschaft gegossen und nicht nur das: Das Bier strömte und Gitarrist und Sänger Kaizer von Loopy konnte nicht genug vom Gerstensaft bekommen. Bei seiner Trinkweise ist es auch nachzuvollziehen, dass seine erste Gitarre schon vo dem Auftritt nicht mehr wollte. Ströme von Bier schwallten über das Instrument. Hanzel und Gretyl machten keine Gefangenen und gegen dieses Gespann hört sich Rammstein wie ein Kindergartenchor an.

Saltatio Mortis

The 69 Eyes

Mit Zeraphine, Saltatio Mortis und den 69 Eyes gab es dann wieder gewohnte Mera-Kost und die alten Bekannten wußten das Publikum gut zu unterhalten. Gerade Saltatio Mortis schaffte es wieder einmal, dass schon am Nachmittag gute Stimmung auf dem Platz herrschte. Im Hangar begann derweil die EBM und Industrial-Fraktion dafür zu sorgen, dass auch überdacht die Party losging.
Mit den Editors wurde es dann auf der Hauptbühne wieder mainstreamiger.

Editors
Danach gab endlich wieder einmal In Extremo einen Auftritt auf dem Mera. Mit großer Pyro-Show spielten sie gewohnt engagiert auf. Der Sound war sehr rockig. Gitarre, Bass und Schlagzeug dominierten.
Damit hatte ich alles geshen und gehört. Spasseshalber hörte ich mir noch die ersten Takte Brit-Pop von Placebo an. Aber wer schon mit weissen Marshalls, weissen Schlagzeug und weissen Stage-Piano auf der Bühne steht…

Placebo

Placebo

Placebo

Placebo

Der zweite Tag war mit den Editors und Placebo etwas gewöhungsbedürftig. Doch Bands wie Punish Youself und Hanzel und Gretyl (meine absolute Entdeckung dieses Jahr!) brachten neben der immer für Stimmung sorgenden Mittelalter-Fraktion genug gute Musik. Editors, Placebo und Unheilig haben wohl für den Besucherrekord gesorgt und viele sind wegen dieser Musik gekommen. Doch die Stimmung war bei anderen Bands deutlich grösser. Wer weiß, was sich die Veranstalter für das nächste Jahr überlegen. Mit ASP steht bereits ein Headliner fest. Und es steht fest, dass das Mera Luna 2011 am 13. und 14. August in Hildesheim auf dem Flugplatz an den Start geht.

Von Ralf

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