Wie die Internetausgaben der Zeitungen und Online-Plattformenmelden, ist Victor Bülow alias Loriot im Alter von 87 Jahren verstorben.

Mit Loriot verbinde ich Opa Hoppenstedt mit seiner Marschmusikplatte, Herrn Müller-Lüdenscheid mit seiner Bade-Ente, „Wo laufen sie denn“, die Nudel an der Nase und vor allem das Jodel-Diplom, denn dann hat man was Eigenes. Begriffe wie „Winselstute“ und „Jodelschnepfe“ fallen schon fast unter die Allgemeinbildung. Ebenso die Nachspeise mit dem schlüpfrigen Namen „Kosakenzipfel.“

Er schuf in seinen Filmen Figuren wie das  Muttersöhnchen und den pensionierten Buchhalter, der nicht von der Arbeit loslassen konnten und Senf palettenweise kauft, um einen Rabatt einzustreichen.

Mit Evelyn Hamann als geniale Partnerin, die ich einmal live in einer Theater-Aufführung erleben konnte, brachte Loriot eine neue eigene Art
von Humor auf den Fernsehschirm. Trocken, ironisch und dennoch bissig hielt er dem deutschen Bildungsbürger einen Spiegel vor.

Er lotete Szenen wie beim „schiefen Bild“ bis fast zur Unerträglichkeit aus und zeigt uns die weinselige Hausfrau, die liebenswert aufdringliche Vertreter mit Schnittchen bewirtet.

Das Lachen blieb bisweilen im Halse stecken, weil die gezeigte Realität doch so grausam ist. Einige seiner Sketche sind dermaßen vielschichtig, dass sie sich erst nach mehrmaligem Ansehen erschließen.

Nun wird er nie wieder neue Sketche oder Filme einspielen können. Das ist schade. Doch uns bleibt das Werk, das er geschaffen hat.

 

Von Ralf

Ein Gedanke zu “Loriot ist tot”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.