41ccF8OYjnL__BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-arrow-click,TopRight,35,-76_AA278_PIkin4,BottomRight,-69,22_AA300_SH20_OU03_Die Leiden einer jungen Ebay-Verkäuferin von Romy Fischer. BoD Norderstedt.

Wer schon einmal auf der Handelsplattform eBay einen Artikel verkauft hat, wird sie kennen: die Besserwisser und die Nörgler. Das sind die Menschen, denen wir im wirklichen Leben immer aus dem Weg gehen wollen. Bei eBay scheinen sich besonders viele dieser Zeitgenossen zu tummeln.

Die Autorin beschreibt ihren Erfahrungen als Inhaberin eines eBay-Shops für Wolle und Bastelbedarf. In einem munteren und gut lesbaren Stil schildert sie die Erlebnisse mit den Kommunikations-Legasthenikern am anderen Ende des Internets. Kunden, die nicht lesen können oder wollen, Kunden die für nichts Rabatt wollen und noch nicht einmal ausgelieferte Bücher wieder zurückgeben wollen. Sie hat mit all den Käufern zu tun,  die einem tagtäglich den Umgang mit Menschen vermiesen können. Der in Großbuchstaben schreibende Choleriker, Fetischisten, Quengler und notorisch Unzufriedene scheinen den Hauptanteil der Käuferschaft auszumachen.

Bisweilen zynisch beschreibt sie, wie sie am liebsten reagiert hätte, was aber ja leider keine gute Wahl gewesen wäre, denn der Kunde ist ja schließlich König! Und: Immer lächeln! Wie bescheuert der Gegenüber auch sein mag.

In diesem schmalen Büchlein mit einigen mal mehr mal weniger passenden Fotos untermalt zeigt die Autorin das ganze Elend einer verwöhnten Internet-Käuferschar, die bisweilen zu faul ist, im Geschäft um die Ecke zu kaufen, aber immer sicher ist, was sie will: Den billigsten Preis! Denn Geiz ist ja geil! Und bloß nicht zu viel ausgeben und die Beratung ist ja sowieso kostenfrei. Und immer versuchen zu handeln, denn wenn ich zwei Produkte kaufe ist das zweite ja immer umsonst. Oder?

Romy Fischer hat dieses Haifischbecken aber hinter sich gelassen. Hier gibt es nur etwas zu verdienen, wenn man oder frau richtig investiert. Die kleinen gehen immer unter und werden gefressen.

Ebay als ein Stück Lebenserfahrung. Kurz und knapp. Bissig, aber nie unter Gürtellinie. Als kleines „Lesehäppchen“ für Zwischendurch. Und: Es macht nicht dick!

Negativ aufgefallen sind leider die vielen überflüssigen Trenn-Striche in der Print-Ausgabe mitten in den Zeilen. Hier müsste noch einmal drübergeschaut werden.

Von Ralf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.